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06.09.2021
Mitgliederentwicklung in den Landessportbünden
Sportplatzwelt wirft einen Blick auf die Entwicklung der Mitgliederzahlen von 2019 bis 2021 in den deutschen Landessportbünden. Die Corona-Pandemie hat deutliche Spuren hinterlassen.

Entwicklung 2019 bis 2020

In den Jahren vor der Corona-Pandemie konnten 13 der 16 Landessportbünde eine positive Mitgliederentwicklung verzeichnen – im Schnitt kamen in den einzelnen Landessportbünden in diesem Zeitraum 1,9 % neue Mitglieder hinzu.

Das größte Wachstum konnte in diesem Zeitraum – Stichtag war jeweils der 01. Januar des jeweiligen Jahres – der Landessportverband Baden-Württemberg (LSVBW) mit einem Wachstum von 4,95 % verzeichnen. Im selben Zeitraum haben lediglich der LSB Niedersachsen, der LSB Rheinland-Pfalz sowie der LSB Thüringen Mitglieder verloren – im Schnitt allerdings lediglich rund 0,17 %.

Und dann kam Corona

Es ist kein Geheimnis, dass alle Landessportbünde im Verlauf des Jahres 2020 Mitglieder verloren haben – wie viele, zeigt ein Blick auf die Tabelle. Im Schnitt haben die Landessportbünde 5,35 % ihrer Mitglieder verloren und fallen somit vielerorts auf den Stand von vor drei bis fünf Jahren zurück. Die meisten Mitglieder hat mit 5,92 % der Landessportbund Bremen verloren, am wenigsten Mitglieder musste mit 1,19 % der Landessportbund Mecklenburg-Vorpommern einbüßen. „Ich bin sehr froh, dass unsere Sportvereine so stabil in der Corona-Krise geblieben sind. Das zeigt die tiefe Verankerung der Vereine im Alltag der Menschen in unserem Land“, so Sportministerin Stefanie Drese.

Betroffen sind hierbei vor allem der Nachwuchsbereich, sowie der Schwimm-, Gesundheits- und Rehasport. LSB-Generalsekretär Christian Dahms betonte bereits im Februar 2021 die dramatische Lage vor allem im Nachwuchsbereich: „Die Zahlen zeigen bereits jetzt das verheerende Bild, dass sich vor allem Kinder und Jugendliche vom Sport abwenden. Es kann nicht sein, dass unseren Vereinen ausgerechnet diese vulnerable Gruppe, die in ihrer Entwicklung so stark von regelmäßiger Bewegung und dem sozialen Zusammenhalt im Sport profitiert, durch Corona verloren geht!“

Ein Blick auf die einzelnen Vereine zeigt, dass Großsportvereine mit einem Mitgliederrückgang von durchschnittlich 14 % deutlich stärker von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen waren. Mehr hierzu im Sportplatzwelt Vereinsreport 2021.

Im Hinblick auf die weitere Entwicklung im Verlauf des Jahres 2021 gab beispielsweise der Bayerische Landessportverband (BLSV) zum 31. Juli 2021 weitere rund 210.000 Mitglieder verloren zu haben – insgesamt konnte der BLSV zum 31. Juli 2021 somit 4.322.473 Mitglieder verzeichnen. Endgültige Zahlen zur Entwicklung in anderen Landessportbünden liegen aber noch nicht vor. Der BLSV gab zudem nach eigener Einschätzung an, dass die Mitgliederzahlen seit der Öffnung der Sportstätten im Juni 2021 wieder zugenommen hätten.

Es bleibt somit abzuwarten, wann sich der Sport wieder vollständig von den Auswirkungen der Corona-Pandemie erholt hat. (Sportplatzwelt, 03.09.2021)

Quelle: www.sportplatzwelt.de