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- Der Sport ist es wert!
Dieser Regierungsentwurf des Bundeshaushalts hat Signalwirkung! Im negativen Sinn. Die Botschaft, die bei mir, die bei vielen im Sport Engagierten ankommt, lautet: wenn es finanziell eng wird, seid ihr es uns nicht wert. Ihr seid ja sowieso da und uns nicht so wichtig.
Und ich frage mich, warum? Waren die Aussagen über den Wert des Sports und die Bedeutung des Sports für die Gesellschaft, festgehalten im Koalitionsvertrag, beim Bewegungsgipfel vergangenen Dezember oder bei Sportveranstaltungen wie den Special Olympics World Games, waren das alles nur Lippenbekenntnisse? Nicht mehr als schöne Aussagen in Sonntagsreden, die sich gut anhören und mit denen man glänzen will?
Was sollen Trainerinnen und Trainer, was sollen Athletinnen und Athleten auf ihrem Weg zu den Olympischen und den Paralympischen Spielen Paris 2024 denken? Während die Angestellten des öffentlichen Dienstes zu Recht einen signifikanten Aufwuchs des Lohnes erhalten, sollen Trainerinnen und Trainer – mal wieder – leer ausgehen. Nicht einmal für einen Inflationsausgleich soll es Spielräume geben. Die kollateralen Effekte sind fatal: schon heute wandern zahlreiche gut ausgebildete Trainerinnen und Trainer ins Ausland ab, weil sie dort sowohl eine bessere finanzielle als auch eine höhere gesellschaftliche Anerkennung erhalten. Ohne hochqualifizierte Trainer wird es schwer, die gemeinsam festgelegten Ziele für die kommenden und zukünftigen Sportgroßveranstaltungen zu erreichen.
Im Bereich der sogenannten zentralen Maßnahmen will das BMI drei Millionen Euro einsparen. Bei Einsparungen von insgesamt 30 Milliarden Euro im Bundeshaushalt erscheint das lächerlich wenig. Doch was könnten diese Einsparung in Zeiten von deutlicher Inflation und massiven Energiekostensteigerungen konkret bedeuten? Dass z.B. Maßnahmen zur Vorbereitung auf die Olympischen Spiele in Paris 2024, wie Trainingslager, nicht mehr finanziert werden können. Athletinnen und Athleten können sich unter Umständen nicht so auf das wichtigste Ereignis in ihrem Sportlerleben vorbereiten, wie es bei größer und stärker werdender internationaler Konkurrenz angemessen und notwendig wäre.
Ich frage mich: Ist das wirklich das Signal, das diese Bundesregierung sportpolitisch senden will? Eine Bundesregierung, die sich einen Entwicklungsplan Sport in den Koalitionsvertrag geschrieben hat und mit der wir über ein Sportfördergesetz und eine Leistungssportagentur diskutieren. Die ein Zentrum für Safe Sport aufbauen will. Alles Prozesse, im Übrigen, an denen der organisierte Sport engagiert und motiviert mitarbeitet und in die er hohe personelle Ressourcen investiert.
Der organisierte Sport in Deutschland ist stark. Die 87.000 Sportvereine, ihre Mitglieder und die Engagierten stellen das immer wieder unter Beweis. Sie haben die Lockdown-Maßnahmen der Corona-Pandemie mit großer Ausdauer und Kreativität überstanden, sie haben während der Energiekrise bewiesen, dass sie Energie sparen können und wollen. Sie heißen jedes Jahr zahlreiche Menschen willkommen, die neu sind in unserem Land und leisten damit einen wertvollen Beitrag zur Integration. Immer im Sinne der Gemeinschaft! Sie bringen die Menschen zusammen und sie bringen die Gesellschaft wieder in Bewegung! Das hat unser Gemeinwesen in Zeiten von Multikrisen, wachsender Politikverdrossenheit und großen Herausforderungen nötiger als je zuvor. Ein Invest in den Sport bringt ein Vielfaches an gesellschaftlicher Rendite!
Und gerade deshalb erwarten wir im Sport im parlamentarischen Verfahren andere Signale!
Konkret bedeutet das:
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Die Zahlung eines einmaligen Inflationsausgleichs für die Trainer*innen und das Leistungssportpersonal
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Eine signifikante Anpassung der Trainer*innengehälter, auf die sie seit 2015 warten und immer wieder vertröstet worden sind
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Eine massive Unterstützung der Sportinfrastruktur, um die gestiegenen Energiekosten schultern und mittelfristig abbauen zu können
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Investitionen zur Umsetzung des von der Bundesregierung initiierten Prozesses Entwicklungsplan Sport
Ab September hat der Bundestag die Möglichkeit, diese Signale zu setzen.
(Autor: Thomas Weikert, DOSB-Präsident)
Quelle: DOSB